Ruth Dreifuss

Ruth Dreifuss war von 1993 bis 2002 Mitglied der Schweizer Regierung. 1999 wurde sie als erste Frau Bundespräsidentin der Schweiz.

Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Genf arbeitete Frau Dreifuss als Lehrassistentin, Journalistin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten und anschliessend als Sekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (1981-1993). In dieser Funktion war sie bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für die Bereiche soziale Sicherheit, Arbeitsrecht, Gleichstellung und Arbeitnehmervertretung zuständig.

1993 wurde sie in den Bundesrat gewählt, danach zweimal wiedergewählt. Bis zu ihrem Rücktritt Ende 2002 leitete sie das Eidgenössische Departement des Innern. Als Vorsteherin des Hochschulbereichs stärkte sie die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen und reformierte die Führung der Eidgenössischen Technischen Hochschulen. Auch die Sozialversicherung, das Gesundheitswesen, die wissenschaftliche Forschung, die Kultur und die Umwelt (bis Ende 1997) fielen in ihren Zuständigkeitsbereich.

Nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung leitete sie auf Ersuchen der Weltgesundheitsorganisation die Kommission, die 2006 den Bericht «Public Health, Innovation and Intellectual Property Rights» veröffentlichte und im Auftrag des UN-Generalsekretärs war sie Ko-Präsidentin des hochrangigen Gremiums, das ihr 2016 den Bericht «Zugang zu medizinischen Produkten» vorlegte. Heute ist sie in mehreren internationalen Nichtregierungsorganisationen aktiv, unter anderem in der «Weltkommission für Drogenpolitik» und der «Internationalen Kommission gegen die Todesstrafe». Sie diente auch als Kanzlerin der Friedensuniversität in Costa Rica, die durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegründet worden war. Auf kantonaler Ebene leitete sie die Kommission, die für die Ausarbeitung des neuen Universitätsgesetzes zuständig war und sie ist derzeit Präsidentin der Konsultativkommission für Suchtfragen.

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